Loire - Tal 2014
In der Zeit vom 27. 09. bis zum 04. 10. 2014 unternahmen wir mit der
Reisegesellschaft "Studiosus" eine sehr interessante Reise in das Loire - Tal.
An diesem längsten Fluß von Frankreich reihen sich sehr berühmte und schöne Schlösser wie Perlen einer zauberhaften Kette aneinander.
Der mittlere Abschnitt
der Loire kann als eines der ganz großen Reiseziele in Frankreich betrachtet werden. Hier ließen sich Könige und Adelsgeschlechter großartige Burgen
und Schlösser erbauen, die mit der sanften und anmutigen Landschaft wunderbar harmonieren - tatsächlich der "Garten Frankreichs", wie es einmal Rabelais
formulierte. Die Loire, der längste Strom Frankreichs, ist historisch und von ihrem Charakter her die Hauptschlagader des Landes. Hier sei, so sagt man, Frankreich
am französischsten. Neben der reizvollen Landschaft waren sicherlich das milde Klima, die Schiffbarkeit der Loire und die Nähe zu Paris die wichtigsten Ursachen dafür,
daß sich der Blut- und Geldadel veranlaßt sah, sich im schönsten Abschnitt des Loire - Tals standesgemäß niederzulassen. Es sind dadurch mehr
als 600 Burgen und Schlösser entstanden. Dabei gehört der Teil zwischen Sully und Chalonnes zum UNESCO - Welterbe.
Wir flogen von Hamburg nach Paris, übernachteten dort in einem Hotel und starteten am folgenden Tag mit einem Bus unsere Tour. Unsere Gruppe bestand aus
12 Teilnehmern und einem sehr qualifizierten Reiseleiter. Unsere Reise war so angelegt, dass wir in der Stadt Blois
mit einem Hotel einen festen Standort hatten
und von dort aus täglich unsere Unternehmungen mit einem komfortablen Bus starteten. Unsere Reisetour umfasste damit die nachfolgend genannten Stationen:
Paris - Chambord & Cheverny - St-Benoit, Germigny-des-Prés & Orléans - Blois - Loches & Valencay - Villandry, Azay-le-Rideau & Tours
- Chenonceau & Amboise - Paris
Die nachfolgenden Bilder zeigen die geografische Lage des Loire - Tals und unsere Reiseroute:




Die 1020 Km lange Loire entspringt, nur 150 Km vom Mittelmeer entfernt, in den Cevennen am Gerbier de Jonc ( 1408 m ) und durchschneidet dann
in nördlicher Richtung
das Mittelgebirge des Velay, bevor sie, vorbei an Le Puy, das Becken von St-Etienne und Roanne erreicht. Bis kurz vor Briare bildet sie weitgehend die
Grenze zwischen
Burgund und Auvergne. Bei Nevers nimmt sie den Allier auf und führt dann ihr Wasser als breiter Strom zwischen dem Bourbonnais und dem Nivernais
in weitem Bogen
zu ihrem nördlichsten Punkt bei Orléans zu. Danach strömt sie in weiten Auen nun westlich durch die Aufschüttungsebene der Varennes und dann
schließlich durch das
Armorikanische Massiv zum Atlantik. Die Mündung, die sich als ein etwa 50 Km langer Trichter darstellt, liegt bereits im Süden der Bretagne.
Als "Loire - Tal der Schlösser"
gilt im engeren Sinne der Abschnitt zwischen Giens und Ancenis bei Nantes. Ein großer Teil der Schlösser und Orte liegt allerdings nicht an der Loire,
sondern an ihren
Nebenflüssen. Von Süden sich die wichtigsten Allier, Cher, Indre und Vienne und von Norden Loir, Sarthe und Mayenne, die sich vor Angers zur
Maine vereinen.
Wer mehr Informationen über die Loire und das Loire - Tal wünscht, der klickt bitte die folgenden Links an:
Loire
Loire - Tal
Während unserer Busfahrt von Paris zum Schloss Chambord fuhren wir an den riesigen Getreidefeldern der
Beauce, schon immer die Kornkammer von Frankreich, vorbei.
Chambord, eigentlich das berühmteste, größte und großartigste Loire - Schloß, befindet sich etwa 5 Km südlich von St-Dyé-sur-Loire am Cosson,
einem Nebenfluß der Loire,
in einem parkartigen und großen Wald. Mit seinen 426 Räumen, 365 Feuerstellen ( Kamine und Türmchen ) und 84 Treppen ist dieser Renaissance - Prachtbau
ein
steingewordener Superlativ und weltweites Vorbild. Es diente nur als Jagdschloß und als Rahmen für glanzvolle Empfänge. Natürlich gehört
es zum UNESCO - Kulturerbe.
Franz I begann den Bau im Jahr 1519 ( häufig sind seine Embleme, das "F" und der Salamander zu sehen ), den
fertigen Bau sah er allerdings nie. Leonardo da Vinci,
der in den Jahren 1516 bis 1519 in Amboise lebte, hat wahrscheinlich vor allem für das doppelläufige Treppenhaus Pläne beigesteuert.
Um diese doppelte Wendeltreppe
ranken sich zwei Legenden: auf- und abtragende Diener sollten sich nicht behindern bzw. Gesandte verschiedener Mächte nicht begegnen. Im Jahr 1559 wurde der
Bau
vorläufig beendet. Wenn Sie mehr über das Schloß Chambord erfahren möchten, dann klicken Sie bitte die folgenden Links an:
Schloss Chambord
Chambord
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Impressionen vom Schloss Chambord zeigen:













































Nach dem Aufenthalt in Chambord fuhren wir in das in den Jahren 1624 bis 1634 errichtete Schloss Cheverny,
das sich etwa 12 Km südöstlich von Blois befindet und noch
heute im Besitz von Nachkommen des Erbauers Graf Henri de Hurault ist. Es besticht vor allem durch Schlichtheit
und prächtige Ausstattung mit originalen Möbeln und
Tapisserien. Von namhaften Künstlern, die für Maria von Medici am Schloss von Blois gearbeitet hatten, wurde dieser Bau ausgeführt. Wegen seiner
harmonischen Symmetrie
unterschiedlicher Elemente wird er als ein Muster des klassizistischen Barocks angesehen. Im Trophäensaal hängen mehr als 2.000 Hirschgeweihe.
Eine Besonderheit ist die
große Hundemeute, die für die Hirschjagden in der Gegend verwendet wird. In die Comicliteratur ging Cherverny als "Schloss Mühlenhof" ( "Moulinsart")
ein. Mit Elektroautos
und -booten kann man den etwa 100 ha großen Park erkunden. Wer mehr Informationen über das Schloss Cheverny wünscht, der klickt bitte die folgenden Links
an:
Schloss Cherverny
Château de Cherverny
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Eindrücke vom Schloss Cheverny zeigen:








































Am nächsten Tag auf unserem Weg durch die Heidelandschaft der Sologne fallen die Landsitze der
Pariser Hautevolle auf. Wie groß die Grundstücke
sind , das lassen
schon die Zufahrten erahnen. In St-Benoit-sur-Loire wird von einem der Brüder für uns das Tor zur Abtei
der Benediktiner geöffnet. Diese Abtei geht bis in das 7 Jh. zurück.
Als Grablege des hl. Benedikt von Nursia ( gest. um 560 ), der als Begründer des Benediktinerordens gilt
und dessen Gebeine um 670 aus den Ruinen des Klosters
Montecassino in Italien hierher gebracht wurden, erlangte sie ihre eigentliche Bedeutung. Vom ehemaligen Baukomplex blieb nur die große Basilika
als eine der schönsten
romanischen Kirchen Frankreichs erhalten. Die Reliquien des hl. Benedikt ruhen in der Krypta ( 11. Jh.) in einem modernen Schrein. Wer mehr
Informationen dazu wünscht,
der klickt bitte die folgenden Links an:
Saint - Benoit - sur - Loire
Benedikt von Nursia
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Eindrücke von der Basilika zeigen:








































Nach unserem Besuch in St-Benoit-sur-Loire machten wir auf unserer Fahrt nach Orléans einen interessanten
Zwischenhalt in Germigny - des - Prés und besichtigten dort
die Kirche, die der Abt Theodulf bis 806 errichten ließ und die als älteste Kirche Frankreichs gilt.
Von besonderem Interesse ist hier das erst im Jahre 1840 entdeckte Mosaik
in der Chorkonche ( um 800, Engel mit der Bundeslade ), das mit den Mosaiken in Ravenna verwandt ist.
Es fallen auch die Hufeisenbögen als spanisch - maurische Bauart
auf. Man kann insbesondere bei Konzerten ( z. B. beim Festival de Sully ) eine fantastische Akustik erleben. Orléans beeindruckt vor allem mit seiner
Kathedrale. Der Name
der Stadt ist gleichzeitig ein Mythos: hier führte Jeanne d'Arc die Franzosen zum Sieg gegen die
Engländer - später wurde sie auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Diese heilige Johanna inspirierte Dichter, Schriftsteller und Songwriter, von Schiller über Brecht bis hin zu Leonard Cohen. Am Abend des Tages
wurden wir noch von einer
Winzerfamilie im Loire - Tal zur Weinverkostung der Loireweine empfangen. Wenn Sie mehr Informationen über diesen Abschnitt der Reise erfahren möchten,
dann klicken
Sie bitte die folgenden Links an:
Germigny - des - Prés
Mosaik der Bundeslade
Orléans
Kathedrale von Orléans
Jeanne d'Arc
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Impressionen vom beschriebenen Reiseabschnitt zeigen:








































Am nächsten Tag erreichten wir am Vormittag die malerisch am Nordufer der Loire zwischen Orléans und Tours gelegene Stadt Blois.
Hier hielten wir uns einen ganzen Tag
auf und besuchten nach einem Stadtrundgang das Schloss Blois. Blois war im 15. / 16. Jh. königliche Residenz.
Schon im 11. / 12. Jh. gehörten die Grafen von Blois zu den
einflußreichsten und mächtigsten Feudalherren Frankreichs. Die Grafschaft wurde 1391 an Ludwig von Orléans verkauft. Dessen Sohn Karl begann 1440 mit
dem Um- bzw.
Neubau des Schlosses. Dessen Sohn wiederum wurde im Jahre 1498 als Ludwig XII. König und machte Blois zu seiner Residenz.
Sein Schwiegersohn, Franz I., setzte
diesen Bau glanzvoll fort. Die bereits genannte Katharina von Medici war hier nicht nur für italienische Stileinflüsse,
sondern der Legende nach auch für geheime und
wirksame Giftschränke á la Mafia verantwortlich. Häufig begegnet man an den Gebäuden dem Emblem von Ludwig XII., einem bekrönten
Stachelschwein.
Wenn Sie mehr Informationen über Blois und das Schloss Blois wünschen, dann klicken Sie bitte die folgenden Links an:
Blois
Schloss Blois
Die folgenden Bilder zeigen ausgewählte Eindrücke von Blois und dem Schloss Blois:













































Unser nächstes Reiseziel war mit den Orten Loches und Valencay
avisiert. Das historische Kleinod Loches ( etwa 6.500 Einw. ) liegt etwa 30 Km südwestlich von Montrichard
am Indre. Von besonderem Interesse ist hier der Burgberg mit der Cité Médiévale,
der von einem 2 Km langen Mauerring umgeben ist. Diese " Stadt in der Stadt " betritt
man von Nordwesten durch die wehrhafte Porte Royale ( 11. / 13. Jh. ). Das historische Zentrum der Burg ist hervorragend restauriert worden. Auch hier begegnen wir
der
Jeanne d'Arc und der Geliebten von Karl VII., der schönen
Agnés Sorel,
wenn auch nur in Form des sehr fein gearbeiteten Alabastergrabmals für sie. Noch am gleichen Tag
fuhren wir nach Valencay und besuchten dort das Schloss Valencay,
das untrennbar mit der Person des Fürsten
Talleyrand, einer der großen Persönlichkeiten der
französischen Geschichte, verbunden ist. Die Merkmale mittelalterlicher Burgen sind hier nur noch Dekoration. Besonders sehenswert sind hier der prächtige Park
und in der
Orangerie ein sehr schönes Restaurant. Wer mehr Informationen dazu wünscht, der klickt bitte die folgenden Links an:
Loches
Schloss Loches
Valencay
Schloss Valencay
Charles Maurice de Talleyrand
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Impressionen von Loches und Valencay zeigen:




























































Auch am nächsten Tag fuhren wir mit unserem Bus zu weiteren visuellen und emotionalen Höhepunkten. Wir erreichten zuerst
Villandry, unweit davon den Ort
Azay-le-Rideau und danach die Studentenstadt Tours.
Villandry ( 1.000 Einw.) ist insbesondere wegen seiner wunderschönen Renaissance - Gärten, weniger wegen
seines großen Schlosses ( 1536 erbaut ) bekannt. Hier befindet sich der einzige rekonstruierte Renaissance - Garten von Frankreich. Besonders berühmt ist der
" Liebesgarten ". Kunstvolle Ornamente aus Blumen und auch aus Gemüse lassen den Betrachter erstaunen. Unweit von Villandry liegt Azay - le - Rideau, ein kleines
Städtchen ( 3.400 Einw. ) am Indre. Es ist vor allem durch sein elegantes Renaissance - Schloss bekannt, das auf einer Insel im Indre steht. Der erste Schlossbesitzer
war Finanzminister des Königs und auch eine Art barocker Oligarch. Durch zu große Gier fiel er in Ungnade und das Schloss dem König Franz I. zu. Das nach innen
verlegte Treppenhaus ( mit Salamander und Hermelin, den Emblemen von Franz I. und seiner Frau Claude de France ), die Küche, der Speisesaal mit Gobelins und
einem von Auguste Rodin erbauten Kamin, der Festsaal mit Balkendecke und herrlich ausgestattete Gemächer sind hier bemerkenswert. Unsere anschließende Fahrt
in die Stadt Tours durch die Touraine zeigte uns bei sehr schönem Wetter den
" Garten Frankreichs " in seiner gesamten Pracht. Tours ist eine moderne, ein wenig
an Paris erinnernde Stadt mit südlich - heiterer Atmosphäre, die zu den beliebtesten des Landes zählt. Tours ist ein
bedeutender Industriestandort ( Textilien, Pharmazie,
Nahrungsmittel, Druckereien ), Handelszentrum und Sitz einer Universität mit etwa 20.000 Studierenden. Der berühmteste Sohn der Stadt ist der Romanautor
Honoré de Balzac ( 1799 - 1850 ). Wer mehr Informationen zu diesem Reiseabschnitt wünscht,
der klickt bitte die folgenden Links an:
Schloss Villandry ( 1 )
Schloss Villandry ( 2 )
Schloss Azay - le - Rideau
Tours
Schloss Plessis - lès - Tours
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Impressionen von diesem Reiseabschnitt zeigen:










































































Das letzte Ziel unserer Reise führte uns u. a. in eines der berühmtesten Schlösser der Loire:
Schloss Chenonceau, das sich etwa 14 Km südlich von Amboise befindet
und direkt im Fluss Cher ( Nebenfluss der Loire ) steht. Es hat auch den Beinamen " Château des Dames ",
weil die Annalen von fünf Schlossherrinnen und
ausschweifenden Festen berichten, bei denen z. B. wenig bekleidete Nymphen unter den Bäumen wandelten und in goldenen Kähnen über den Fluss glitten.
Es wundert deshalb nicht, dass das Schloss Begeisterung hervorruft und auch die heutigen Stars das Inspirationspotenzial der Loire sehr schätzen. Im ausgehenden
Mittelalter war Amboise, zwischen Blois und Tours am Südufer der Loire gelegen, eine prächtige Königsresidenz. Von hier startete die Renaissance in Frankreich
ihren Lauf. Insbesondere Franz I. ( seit 1515 König ) baute das Schloss prächtig aus und holte den genialen Techniker und Künstler
Leonardo da Vinci nach Amboise,
der bis zu seinem Tod 1519 dort auch lebte. Wer mehr Informationen über Chenonceau und Amboise wünscht, der klickt bitte die folgenden Links an:
Schloss Chenonceau
Chenonceau
Amboise
Schloss Amboise
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Impressionen von Chenonceau und Amboise zeigen:





















































































Am nächsten Tag fuhren wir von Blois nach Paris zurück. Damit war die Studiosus - Reise beendet. Wir blieben allerdings
noch zwei weitere Tage in Paris und frischten
entweder alte Erinnerungen auf bzw. nahmen neue Entdeckungen wahr. Wir kannten Paris schon recht gut. Wenn Sie allerdings mehr
Informationen wünschen, dann
klicken Sie bitte die folgenden Links an:
Paris
Sehenswürdigkeiten von Paris
Die nachfolgenden Bilder sollen ausgewählte Impressionen von Paris zeigen:






































































































































































Damit ging eine sehr interessante, informative und begeisternde Reise zu Ende. Herzlichen Dank allen Beteiligten, die diese Reise
ermöglicht haben.